- 06. September 2024
- Sicherheit & Praxis
- Peter Thomas
Spielend die Sicherheit im Straßenverkehr stärken
Die Möglichkeiten reichen vom Kita- oder Schulprojekt bis zu digitalen Brettspielen
Kinder wollen spielen. Für Kinder ist aber auch die Sicherheit im Straßenverkehr extrem wichtig. Was liegt also näher, beide Themen zu verbinden? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH nennt Hintergründe zur spielerischen Verkehrserziehung.
Spaß und Lernerfolg
Warum sind spielerische Ansätze für die Verkehrserziehung so erfolgreich? Ganz einfach: Spielerisches Lernen macht Spaß, und die jüngsten Verkehrsteilnehmer können so das wichtige Wissen rund um das richtige Verhalten im Straßenverkehr besser und nachhaltiger verinnerlichen. Außerdem fördert der spielerische Zugang die Motivation und das Engagement der Kinder.
Theaterprojekt oder Gruppenarbeit im Unterricht
Spielerische Verkehrserziehung eignet sich besonders gut für Gruppen, beispielsweise in Kindertagesstätten und Schulklassen. Ein Beispiel ist das Projekt „Theaterkiste – Immer sicher unterwegs“ der Unfallkasse Hessen (UKH), das gemeinsam mit einem Theaterpädagogen entwickelt wurde. Ganz neu ist „Mein sicherer Schulweg“ von der UKH für die Klassenstufen 3 und 4: Es nutzt Videos und ein Quiz als spielerisches Element. An Kita-Gruppen richten sich Angebote wie „Kinder im Straßenverkehr“ von der Deutschen Verkehrswacht (DVW).
Digitales Lernen
Spielen findet heute zu einem Großteil digital statt. Entsprechende Angebote für Kinder gibt es auch zur Verkehrserziehung. Ein Beispiel ist das interaktive Wimmelbild „Kind und Verkehr“ vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Dieses Such- und Lernspiel eignet sich hervorragend für das gemeinsame Erkunden von Verkehrssicherheitsthemen durch Kinder und Eltern. Solche Spiele fördern nicht nur das Wissen, sondern auch die Interaktion innerhalb der Familie.
Analog trifft digital
Moderne Verkehrserziehung kombiniert erfolgreich analoge und digitale Methoden. Ein Beispiel dafür ist das Spiel „Sicher durch den Straßenverkehr“ aus der „tiptoi“-Reihe von Ravensburger. Es verbindet traditionelle Brettspielelemente mit digitalen Interaktionen über einen speziellen Stift. Beim Antippen von Symbolen und Texten werden Sprache und Geräusche abgespielt, was das Lernen unterstützt. Zusätzlich bietet Ravensburger ein „tiptoi“-Sachbuch dazu an.
Klassische Miniaturwelten
Das spielerische Lernen rund um den Straßenverkehr hat eine lange Tradition, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Spielzeughersteller Friedrich Peltzer entwickelte damals für sein Unternehmen Wiking Verkehrsmodelle im Maßstab 1:100 zur spielerischen Verkehrserziehung. Mit den realistischen Automodellen übten Kinder spielerisch auf Straßenplänen das Überqueren von Straßen, korrektes Abbiegen und vieles mehr. Heute erinnern historische Fotos an diese Miniaturwelten mit Straßenplänen, Autos, Verkehrsschildern und Figuren.