Zum Schulstart: Das kleine Einmaleins der Verkehrssicherheit

Fünf Tipps der GTÜ für einen sicheren Schulweg

Endlich geht’s los mit der Schule – wichtig ist die sichere Ankunft

Die Einschulung ist ein großer Tag für Mädchen und Jungen: Ab jetzt gibt es viele faszinierende Dinge zu lernen und neue Freundschaften werden geknüpft. Aber auf die Kinder kommt auch eine neue Herausforderung zu. Denn ihren Weg zur Schule werden sie selbst meistern. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH nennt deshalb fünf wichtige Tipps für einen sicheren Schulweg aus dem kleinen Einmaleins der Verkehrssicherheit.

5 – Besser zu Fuß gehen

Zahlreiche Eltern wollen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Aber auf solche vermeintlich sicheren „Elterntaxis“ sollte man besser verzichten, rät die GTÜ. Erstens kann erheblicher Bring- und Holverkehr auf den Straßen rund um Schulen für riskante Situationen sorgen. Außerdem ist es für die Entwicklung der Kinder vorteilhaft, wenn sie zu Fuß zur Schule gehen: Laufen ist gesund. Und der mit eigenen Fähigkeiten absolvierte Schulweg stärkt das notwendige Selbstvertrauen für sicheres Verhalten im Straßenverkehr.

Schulweg = Gewöhnung an den Straßenverkehr

4 – Übung macht den Meister

Lernen ist nicht nur für den Schulunterricht wichtig – auch in Sachen Verkehrssicherheit zählt Übung. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder rechtzeitig auf den Schulweg vorbereiten. Das klappt am besten gemeinsam, indem man eine sichere Route von zu Hause in die Schule wählt und diesen Weg zusammen übt. Bei der Planung des Schulwegs sollten Eltern vor allem auf Sicherheit setzen und nicht auf die kürzeste Route. Hilfestellung gibt es auch von den Grundschulen, die meist eigene Schulwegpläne vorhalten.

3 – Sehen und gesehen werden

Kinder haben kleinere und schmalere Körper als Erwachsene, das macht sie im Straßenverkehr weniger gut sichtbar. Deshalb ist es so wichtig, dass sie in helle und kräftige Farben gekleidet sind. Insbesondere in der Dämmerung helfen Reflektoren zum Beispiel an Jacken und Schulranzen enorm. Solche Reflexflächen sind heute in vielen Textilien fest eingearbeitet – prima! Andere Verkehrsteilnehmer sollten zu Beginn des neuen Schuljahrs noch stärker als sonst auf Kinder achten. Denn die jüngsten Verkehrsteilnehmer können ihre Umgebung noch nicht so umfassend wahrnehmen wie Erwachsene. Das kann zu unvorhergesehenem Verhalten im Straßenverkehr führen.

2 – Mit Ruhe in den Schultag starten

Sicherheit braucht Zeit. Deshalb sollten Kinder morgens ohne Hektik in den Tag starten: In Ruhe frühstücken, rechtzeitig zur Schule aufbrechen und den Weg dahin ohne Zeitdruck absolvieren. Das trägt zur Verkehrssicherheit bei und beugt bei der ganzen Familie Stress vor.

1 – Gemeinsam macht der Schulweg noch mehr Freude

Wenn Kinder den Schulweg zusammen zurücklegen, kann die ganze Gruppe davon profitieren. Denn im besten Fall nutzen die Erstklässler ihr Wissen zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr gemeinsam. Bewährt haben sich dabei Konstellationen wie der sogenannte „Fußgängerbus“: Dabei absolviert jeden Tag die gleiche Schülergruppe den identischen Weg. Gerade in den ersten Wochen können dabei Erwachsene begleiten. Wichtig ist der gemeinsame Schulweg zu Fuß auch für das soziale Netzwerk der Mädchen und Jungen, denn dabei lernen sie sich besser kennen.

Zusammen besser unterwegs

Drei große Fragen zum Handy im Verkehr

Warum die Nutzung so gefährlich ist

Im Alltag allgegenwärtig – so auch im Auto (Bild: melissa mjoen auf Unsplash)

Nur mal schnell die Nachrichten auf dem Smartphone gecheckt, während man Auto oder Fahrrad fährt? Diese Ablenkung kann lebensgefährlich sein – genauso wie jede andere Bedienung elektronischer Endgeräte. Schon eine wenige Sekunden lange Ablenkung vom Straßenverkehr ist riskant. So ist man bereits bei 40 km/h mehr als elf Meter „blind“ unterwegs, wenn man das Smartphone eine Sekunde lang bedient. Bei 130 km/h sind es sogar mehr als 35 Meter. Deshalb ist das Benutzen von Handy und Co. im Straßenverkehr verboten, wenn man die Technik dazu in der Hand hält oder der Blick länger auf dem Bildschirm verweilt. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH kennt die Details und Hintergründe.

Die Statistiken sind erschreckend

Smartphones sind echte digitale Alleskönner. Das spiegelt sich auch in ihrer Nutzung am Steuer: Längst steht nicht mehr das Telefonieren an erster Stelle, sondern die Navigation. Dafür halten 76 Prozent der Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren das Handy in den Händen, bei den über 24-Jährigen sind es immerhin 52 Prozent. Das zeigt eine Studie des Allianz-Zentrums für Technik. Eindeutiger Rat der GTÜ-Experten: Die Navigation ist eine Funktion, die sich gut durch die Eingabe des Ziels vor Fahrtbeginn starten lässt. Während der Fahrt ist eine stabile und unfallsicher angebrachte Halterung für das Mobiltelefon eine sinnvolle Lösung. 

Während der Fahrt: Finger weg vom Bildschirm

Was genau ist eigentlich verboten?

In Deutschland ist seit 2001 die Handynutzung ohne Freisprecheinrichtung verboten: Die Geräte dürfen während der Fahrt nicht in der Hand gehalten und bedient werden. Das Verbot gilt, solange die Zündung des Fahrzeugs (gleich ob Verbrenner oder Elektromotor) nicht vollständig ausgeschaltet ist. Das Unterbrechen der Zündung durch eine Start-Stopp-Automatik beispielsweise an einer Ampel zählt also nicht. Betroffen sind von der Regel nicht nur Smartphones und andere Mobiltelefone, sondern auch Smartwatches, Tabletcomputer, E-Book-Reader, MP3-Player, Notebooks und Diktiergeräte. Achtung: Auch der Touchscreen des Autos darf während der Fahrt lediglich während einer „kurzen, den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen angepassten Blickzuwendung“ bedient werden.

Darf ich das Handy auf dem Fahrrad nutzen?

Ebenfalls tabu: Nutzung der Smartwatch im fahrenden Auto (Bild: Tim Foster / Unsplash)

Nicht, wenn es dabei in der Hand gehalten wird. Denn die genannten Regeln gelten für Fahrzeuge aller Art. Das betrifft also Fahrräder genauso wie E-Roller und Motorräder. Wer beispielsweise auf dem Fahrrad oder Pedelec mit dem Handy am Ohr erwischt wird, den belegt die Polizei mit einer Geldbuße. Das Smartphone kann aber durchaus zum Beispiel für die Sprachnavigation während der Fahrt genutzt werden. Wenn dafür Kopfhörern genutzt werden, dürfen diese die akustische Wahrnehmung des Umfelds nicht beeinträchtigen. Insbesondere müssen Fahrgeräusche anderer Verkehrsteilnehmer noch gut wahrzunehmen sein.

Auch auf dem Drahtesel gilt: Handy aus der Hand (Bild: Jay Miller / Unsplash)

Wie nutze ich digitale Endgeräte möglichst sicher im Verkehr?

Die Technik ist nicht nur Risiko, sondern bietet auch wichtige Unterstützung: Zu modernen Assistenzsystemen gehören insbesondere Freisprechanlagen. Auch die Sprachbedienung gehört zur Ausstattung von immer mehr Autos. Wer sich bei einem neuen Auto oder einem Mietwagen gründlich mit diesen Funktionen vertraut macht, kann während der Fahrt sicherer telefonieren und navigieren. Das gilt auch für Motorrad-Freisprechanlagen oder für das Fahrrad geeignete Headsets. Und wenn das Handy doch einmal während der Fahrt bedient werden muss: Immer erst einen sicheren und erlaubten Parkplatz suchen und den Motor abstellen, bevor man sich dem digitalen Alleskönner widmet.

Ebenfalls passend zum Thema: Der Blogartikel Vom Lenken und Ablenken.

Unfall? Bewahren Sie zuerst Ruhe

Wenn es gekracht hat, helfen fünf Tipps der GTÜ.

Nach dem ersten Schreck ist das richtige Verhalten wichtig

Schreckmoment für Verkehrsteilnehmer: Was tun nach einem Crash? Gibt es Verletzte? Viele Fragen stellen sich binnen weniger Sekunden. Ist zum Beispiel die Unfallstelle richtig abgesichert? Wer die Antworten bereits durchgespielt hat, kann rasch und angemessen reagieren. Genau deshalb ist es so wichtig, das richtige Verhalten zu kennen. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH nennt fünf entscheidende Tipps:

Sicherheit geht vor

Mit Warnblinker und Warndreieck wird die Unfallstelle markiert – das ist wichtig für die Sicherheit der am Unfall Beteiligten sowie aller anderen Verkehrsteilnehmer. Außerdem soll jeder im Bereich der Unfallstelle Warnwesten anlegen. Bei Autobahnen oder Schnellstraßen ist hinter den Leitplanken der sicherste Platz. Klare Regeln gelten für das Warndreieckt: Innerorts genügen 50 Meter Abstand zum Unfall, auf Autobahnen sollten es 200 Meter sein. 

Erster Schritt: Warndreieck aufstellen

Erste Hilfe leisten

Sind Menschen verletzt worden? Mit dem Inhalt des vorgeschriebenen Kraftfahrzeugverbandkastens und den im Erste-Hilfe-Kurs gelernten Handgriffen ist eine Erste Hilfe möglich. Das kann bei schwereren Unfallfolgen entscheidend sein, denn bis Rettungsdienst und Feuerwehr eintreffen, vergehen immer einige Minuten. Genau deshalb sollte jeder Autofahrer seine Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischen. Entsprechende Kurse dauern meist einen Tag. 

Notrufe absetzen 

Per Mobilfunk lassen sich über die Notrufnummer 112 ohne Vorwahl die Rettungsleitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen. Wichtig gerade bei verletzten Menschen sind genaue Angabe zum Unfallort, damit die Helfer ohne Umwege eintreffen. Die Polizei wird über 110 informiert. Insbesondere bei schweren Unfällen sollte sie gerufen werden. Das gilt aber auch bei Verdacht auf Alkoholeinfluss oder überhöhte Geschwindigkeit bei einem der beteiligten Fahrer. Und ebenso bei strittigen und komplexen Unfallhergängen, wenn sich ein Fahrer nicht ausweisen kann oder wenn im Ausland zugelassene Fahrzeuge in den Unfall verwickelt sind.

Wichtige Notrufnummern: Rettungsdienst 112, Polizei 110

Alles dokumentieren 

Die Erfahrung lehrt, dass jede Dokumentation eines Unfalls bei Schuld- oder Haftungsfragen hilfreich sein kann. Dazu gehören die Aufnahme der Daten aller Unfallbeteiligten und Zeugen sowie Fotos der Unfallstelle und der Beschädigungen an den Fahrzeugen. Eine knappe Schilderung des Unfallhergangs ist ebenso sinnvoll. Beim Fotografieren dient ein Schulterblick der eigenen Sicherheit. Hilfreich sind Checklisten und Vordrucke für einen Unfallbericht samt Unfallskizze, die beispielsweise Automobilclubs zum Download im Internet anbieten. 

GTÜ hilft mit Gutachten

Nach dem Unfall ist es ratsam, rasch die Versicherungen der am Unfall beteiligten Fahrzeuge zu informieren. Bei eindeutigem Verschulden eines Fahrers trägt dessen Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung in der Regel alle Kosten. Um die Höhe des Schadens und die Wertminderung des Fahrzeugs vor Erteilung eines Reparaturauftrags transparent und unparteiisch festzustellen, ist ein Gutachten sinnvoll. Dafür sind die GTÜ-Partner mit ihrer umfassenden Erfahrung eine bewährte Anlaufstelle. 

Hilfreiche Lektüre stellt die GTÜ zudem in Form ihres Unfall-Ratgebers sowie eines Pannenflyers zur Verfügung.