Mit Lade-Logik bleibt der Akku fit: Sieben GTÜ-Tipps für den Elektroauto-Alltag

Gerade umgestiegen vom Verbrenner aufs E-Auto? Dann darf man sich mit vielen neuen Zahlen rund um die Traktionsbatterie beschäftigen. Entscheidend im Alltag sind vor allem Kapazität (angegeben in Kilowattstunden, kWh) und maximale Ladeleistung (angegeben in Kilowatt, kW). Welcher Bereich der Akkuladung ist optimal? Was ist beim Schnellladen und bei längeren Standzeiten zu beachten? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, damit der Akku fit bleibt.

Zwischen 20 und 80 Prozent ist optimal

Im Alltag reicht es aus, den Akku auf 20 bis 80 Prozent seiner Kapazität zu laden. Klingt erst mal ungewöhnlich. Schließlich könnte man doch mit möglichst „vollgetankter“ Batterie unterwegs sein, denn im Gegensatz zu Benzin wiegt Strom doch nichts. Doch Vorsicht: Vollständiges Laden bis 100 Prozent oder ein Tiefenentladen unter 20 Prozent bedeutet elektrochemischen Stress für die Batteriezellen. Das wiederum kann die Lebensdauer beeinträchtigen. Also: Lieber den Akku im optimalen Bereich betreiben. Die durchschnittlichen Fahrstrecken in Deutschland lassen sich damit in den meisten Fällen absolvieren.

Hilfreiche Technik nutzen

Der gewünschte Ladestand ist bei fast allen modernen E-Autos extrem komfortabel zu steuern: Einfach über den Bordcomputer oder die App einstellen, bis zu welchem Prozentwert geladen werden soll. Den Rest erledigt die Software im Zusammenspiel mit fahrzeugeigener Ladetechnik und der Stromzufuhr von außen.

Volle Power bei Bedarf

Natürlich darf die Batterie auch mal vollgeladen werden. Gerade vor langen Reisen wie zum Beispiel der Ferienfahrt ist es absolut sinnvoll, die komplette Kapazität auszuschöpfen. Ein Bonustipp für alle, die das Auto im Winter oder Hochsommer bis kurz vor dem Start am Strom lassen können: Am besten vorheizen oder vorkühlen, solange das Fahrzeug an Ladesäule oder Wallbox mit Strom versorgt wird. Dann nämlich verbraucht man nach dem Losfahren keinen Strom aus der Traktionsbatterie, um das System auf Temperatur zu bringen.

Tempo ist nicht immer das Maß beim Laden

Klar, Schnellladen ist verlockend: Toll zu sehen, wie im Fahrzeugdisplay die Akkuladung steigt, während das Auto am DC-Schnelllader mit Gleichstrom versorgt wird. Das ist auch völlig in Ordnung, wenn man zum Beispiel eine Pause während der Fahrt macht und es möglichst bald weitergehen soll. Die Bordelektronik passt den Ladevorgang ohnehin stets den aktuellen Bedingungen an wie zum Beispiel der Systemtemperatur. Doch wer seinen Akku langfristig schonen will, kann zu Hause oder am Arbeitsplatz mit Wechselstrom (AC) laden. Das geht langsamer, sorgt aber auch für weniger Stress in der Batterie.

Energie zurückholen mit Rekuperation

Eine der cleversten Funktionen im E-Auto-Alltag ist die Rekuperation: Beim Bremsen arbeitet der Elektromotor als Generator und wandelt Bewegungsenergie in Strom um. Diesen speist er direkt wieder in die Batterie ein. Besonders im Stadtverkehr lohnt sich das: Über 30 Prozent der Energie lassen sich so zurückgewinnen. Ein echter Effizienz-Booster! Rekuperation besteht für den Akku aus vielen Lade- und Entladevorgängen. Der Vorteil der Energieeffizienz überwiegt die stärkere Batterienutzung deutlich.

E-Auto-Akkus haben sich bewährt

Noch vor ein paar Jahren war die Sorge groß, dass E-Auto-Batterien schnell an Leistung verlieren. Heute wissen wir: Selbst nach 200.000 Kilometern ist bei den meisten Akkus noch rund 90 Prozent der Kapazität vorhanden. Wer sein E-Auto verkaufen oder gebraucht kaufen möchte, kann trotzdem auf Nummer sicher gehen – mit einem zertifizierten Batterietest, den die GTÜ gemeinsam mit AVILOO anbietet. Dann weiß man objektiv und herstellerunabhängig, wie fit die Batterie noch ist.

Der richtige Ladestand für längere Standzeiten

Den Akkustand sollte man nicht nur bei der Nutzung des E-Autos im Blick behalten, sondern auch vor längeren Standzeiten. Wenn das batterieelektrische Fahrzeug über mehrere Tage oder Wochen nicht bewegt wird, sollte der Akku auf etwa 50 bis 70 Prozent geladen sein. Denn Vollladung oder Tiefenentladung über lange Zeiträume schaden dem Akku unnötig. Ein kleiner Blick – große Wirkung.

E-Bike-Akku: Tipps für die Liebe auf den ersten Tritt

Rechtzeitig zum Saisonstart steht bei vielen Fahrradfans der Umstieg auf ein Pedelec an. Diese Fahrräder mit elektrischem Zusatzantrieb liegen absolut im Trend. In Deutschland wurden schon 2023 zum ersten Mal mehr Pedelecs und andere E-Bikes verkauft als klassische Fahrräder. Ein wichtiger Punkt für den effizienten und sicheren Betrieb ist der richtige Umgang mit dem Akku. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH hat dazu fünf goldene Tipps.

5 – Der richtige Akku für den individuellen Bedarf

Wozu nutze ich mein neues Pedelec eigentlich am häufigsten? Die Frage sollten sich alle Käufer stellen, bevor sie ihre Auswahl treffen. Denn es gibt enorme Unterschiede zwischen den elektrischen Antrieben und Akkus. Stehen meistens Fahrten in die Stadt und gelegentliche kleine Touren an? Dann genügt eine Akkukapazität zwischen 400 und 500 Wattstunden völlig. Soll der Akku komfortabel abseits des Fahrrads geladen werden können? Dann ist eine abnehmbare Lösung ideal statt einer in den Rahmen integrierten Version.

4 – Richtig laden für die Liebe auf den ersten Tritt

Das neue Pedelec unterstützt bei jeder Fahrt – ob zum Einkaufen oder ins Grüne. Damit das möglichst lange optimal klappt, wird der Energiespeicher richtig gepflegt. Entscheidend dabei ist, dass die Batterie nie tiefentladen und stets richtig geladen wird. Der ärgerliche Memoryeffekt ist dank Lithium-Ionen-Technik zwar zum Glück Geschichte. Doch ein paar Regeln sollte man beachten: Immer mit dem Original-Ladegerät arbeiten, extreme kalte (Frost) und heiße Außentemperaturen (40 Grad Celsius und mehr) vermeiden, nicht in der prallen Sonne laden. Die GTÜ empfiehlt außerdem, Akkus nicht völlig unbeaufsichtigt zu laden, falls es zu technischen Komplikationen kommt.

3 – Entspannter Winterschlaf für den Akku

Kam das Pedelec schon im vergangenen Sommer ins Haus und musste der Akku erstmals überwintern? Dann hat der Besitzer hoffentlich alles richtig gemacht: Damit der Ladestand nicht unter 20 Prozent absackt und der Speicher tiefenentlädt, wird er am besten mit 60 bis 80 Prozent Ladestand eingelagert. Wer dann alle zwei Monate den Zustand prüft, kann bei Bedarf etwas Strom nachladen.

2 – Frühjahrsputz ja, aber mit Fingerspitzengefühl

Klar, im Frühling wird das Fahrrad geputzt. Und der Akku? Die Regeln sind klar: Kein Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch und kein Hochdruckreiniger. Stattdessen die Batterie mit einem weichen Tuch abwischen. Wer will, kann die elektrischen Kontakte mit einer kleinen Menge technischer Vaseline pflegen und schützen.

1 – So geht der Akku richtig und sicher auf Tour

Spontaner Wochenendtrip oder Frühlingsurlaub? Das E-Bike soll natürlich mit. Für den sicheren Transport des Akkus gibt es freilich Einschränkungen. Einfach ist es bei der Reise mit dem Auto: Die Batterie wird vom Bike genommen und sicher im Kofferraum verpackt, bevor das Rad auf seinen Träger kommt. Bei der Bahn sollte man prüfen, ob das E-Bike mitgenommen werden darf. Im Flugzeug ist der Akku schlicht verboten. Pfiffige Lösung: Wenn es am Urlaubsort passende Leihakkus gibt, kann man mit dem Pedelec trotzdem in die Lüfte gehen – allerdings ohne Energiespeicher.

„Keep cool“ dank Klimaanlagen-Check

Eine Fahrt bei praller Sonne, und die Klimaanlage wird eingeschaltet. Doch was tun, wenn die kühle Brise dezent müffelt? Der Service der Kühltechnik in der Fachwerkstatt schafft Abhilfe – und sorgt für mehr Sicherheit in der warmen Jahreszeit.

Die Tage sind wieder da: Die Sonne strahlt, und die Temperaturen klettern. Ein Tastendruck oder ein Sprachkommando im Auto, und die Klimaanlage legt los. Doch trägt die kühle Brise etwa einen unangenehmen Geruch herein? Frische riecht anders. Ein Check der Klimaanlage in der Fachwerkstatt schafft Abhilfe. Dieser Service dient zudem der Sicherheit und dem Umweltschutz, erklärt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH.

Was passiert beim Klimaanlagen-Check?

Den Profis über die Schulter geschaut: Was genau geschieht beim Klimaanlagen-Check? Die professionelle Wartung umfasst eine Kontrolle aller Schläuche, Leitungen und des Kompressors. Außerdem testet die Werkstatt Kühlleistung und Dichtheit. Bei Bedarf werden das Kältemittel aufgefüllt und der Innenraumfilter (oft einfach Pollenfilter genannt) ersetzt. Wichtig gegen das Müffeln: Verdampfer und Luftkanäle werden gründlich gereinigt und desinfiziert.

Woher kommt der unangenehme Duft?

Über die kalte Jahreszeit sammeln sich im System Feuchtigkeit und Schmutz. Wenn die Temperaturen steigen, finden Keime und Schimmelpilze ideale Bedingungen. Sie nisten sich nicht nur in der Anlage selbst ein, sondern gelangen über die Lüftung in den Innenraum, wenn man die Klimaanlage wieder in Betrieb nimmt. Reinigung und Desinfektion erledigen das Problem.

Lohnt sich der Check deshalb vor Sommerbeginn?

Es geht nicht nur um die Hygiene. Der Check vor den heißen Sommermonaten ist ein perfekter Zeitpunkt, um die Technik der Klimaanlage überprüfen zu lassen. Kältemittelverluste und Beschädigungen werden dabei erkannt. Sie können rechtzeitig behoben werden, bevor im intensiven Betrieb Schäden auftreten und teure Reparaturen folgen. Außerdem: Ein gut gewartetes Klimasystem trägt durch geringeren Energieverbrauch zum Umweltschutz bei.

Ein Beitrag zur Sicherheit?

Ganz klar, eine gut funktionierende Klimaanlage ist ein wichtiges Komfort-Feature. Die Bandbreite reicht von der einfachen Kühlung bis zur Klimazonenautomatik mit Sprachsteuerung. Warum die GTÜ betont, dass die Klimaanlage auch zur Verkehrssicherheit beiträgt? Ganz einfach: Bei sehr hohen Temperaturen senkt die Kühltechnik die körperliche Belastung. Das sorgt für bessere Konzentrationsfähigkeit und kann so die Sicherheit im Straßenverkehr steigern.

Kühler Kopf unter Strom

Ob E-Antrieb oder Verbrennungsmotor: Grundsätzlich funktionieren Autoklimaanlagen nach dem identischen Prinzip. Ein Kältemittel wird komprimiert, verdampft anschließend und entzieht dabei der Luft Wärme. Unterschiede gibt es bei der Technik. Während bei Verbrennern der Motor der Kompressor per Riemen antreibt, übernimmt im E-Auto ein separater Elektromotor diese Aufgabe. Viele moderne E-Autos nutzen zudem Wärmepumpen, die sowohl kühlen als auch heizen. Das ist besonders effizient – und wirkt sich wenig auf die Reichweite aus. Klare Ansage: „Keep cool“ gilt auch im Elektroauto.