Auf der Vanderschaft

Im abschließenden Teil unserer Serie über den Gebrauchtwagenmarkt widmen sich die GTÜ-Experten den Vans/Minivans.

Für den Gebrauchtwagenmarkt hat die zweite Halbzeit begonnen. Mit den vom GTÜ-Partner Deutsche Automobil Treuhand ermittelten 3.366.226 Besitzumschreibungen in der ersten Jahreshälfte 2021 konnte der Markt immerhin um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wachsen. Allein im Juni wechselten 630.718 gebrauchte Pkw den Besitzer. Zuverlässig begehrt sind dabei immer auch die Vans/Mini-Vans.

Die große Erfolgsgeschichte des Segments in Europa beginnt in den 1990er-Jahren mit dem Chrysler Voyager aus den USA und dem Renault Espace aus Frankreich. Schnell wächst das Angebot, auch die asiatischen Hersteller registrieren den neuen Trend hin zu variablen, geräumigen Modellen. Als Bahnbrecher gilt der Opel Zafira, der ab 1999 mit seinem flexiblen Sitzkonzept samt einer im Boden versenkbaren Zweierbank im Heck rasch zum beliebtesten Van avanciert. Entwickelt worden ist das Konzept übrigens von Porsche. Nach der Jahrtausendwende entdeckt VW dann das Segment für sich, der Touran wird zum Bestseller. Premiumhersteller wie Mercedes oder BMW folgen ebenfalls.

Härtetests für Vans sind Kindergeburtstag und Baumarkt

Was sind die Vorteile? Vans bieten vor allem viel Platz für Familie und Gepäck. Wer schon einmal einen Kindergeburtstag organisiert hat, weiß Siebensitzer wie den Opel Zafira zu schätzen. Und für den Einkauf im Baumarkt sind herausnehmbare Sitze praktisch, selbst wenn diese in der Regel ziemlich schwer sind. Inzwischen aber gibt es mächtige Rivalen für das Segment: Vans werden von den hipperen SUV oder von großräumigen Transporter-Ablegern abgelöst. Die letzten echten Vertreter ihrer Klasse heißen derzeit Seat Alhambra, VW Sharan und Touran oder BMW 2er Active Tourer.

Wer ein Familienauto sucht, macht hier nichts falsch

Wer jedoch ein bezahlbares Familienauto sucht, macht mit einem gebrauchten, geräumigen Van kaum etwas falsch. Das Angebot ist riesig, wie der Blick in den Gebrauchtwagenreport 2021 von GTÜ und Auto Zeitung zeigt, der bis zu 31 verschiedene Modelle je Altersgruppe listet. In seiner aktuellen Ausgabe weist der Report die Mängel nach Baugruppe und Alter des Fahrzeugs aus. Als Basis dienen Daten von rund fünf Millionen Hauptuntersuchungen der GTÜ-Sachverständigen. Eine Mängelquote steht plakativ für die durchschnittliche Anzahl der Mängel, die an 100 Fahrzeugen des gleichen Typs auftraten. Aufgeteilt in sieben Altersklassen und Baugruppen sind alle Daten verbraucherfreundlich aufbereitet. Der Fokus liegt auf den Baugruppen Fahrwerk, Lenkung/Spurstangen, Bremsanlage, Karosserie Bodengruppe, Licht/Elektrik, Öldichtigkeit Motor/Antrieb, Abgasanlage.

Die fünf Van-tastischen

Welcher Hersteller hat also mit welchen Modellen in der Rubrik „Van/Minivan“ die Nase vorn? Wir stellen nachfolgend die fünf besten Gebrauchten der jeweiligen Jahreskategorien vor. Da die meisten Gebrauchtwagen beim Verkauf zwischen vier und fünf Jahre alt sind, widmen wir uns den fünf Erstplatzierten dieser Altersklasse etwas ausführlicher:

BMW 2er Active/Gran Tourer3,73 %
Mercedes B-Klasse5,43 %
Kia Venga7,86 %
Toyota Verso7,98 %
Kia Soul8,61 %

Angetriebene Vorderräder statt bewährtem Hinterradantrieb: Mit dem 2er Active Tourer und ein Jahr später dann mit dem Gran Tourer betritt BMW Neuland. Und das gleich doppelt, denn ein Modell im Van-Segment gab es davor bei BMW noch nicht. Was sagen die GTÜ-Prüfer über den Exoten im Portfolio? „Auch wegen der erst verhältnismäßig kurzen Bauzeit fallen die BMW-Vans bei der HU kaum negativ auf. Sie sind in fast allen Bereichen besser als der Durchschnitt“. Und über die B-Klasse? „Viel falsch machen kann man bei der B-Klasse dank solider Technik eigentlich nicht. Vorsicht ist allerdings bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung geboten, die als Taxi im Einsatz waren.“ Und noch ein Satz zum Toyota Verso: „Er ist einer der zuverlässigsten Familienvans mit wenigen Problemen wie durchgebrannten Lampen und schlecht eingestellten Scheinwerfern“. Die Laterne am Tabellenende trägt in dieser Altersgruppe übrigens der Dacia Lodgy.

Die fünf Besten ihres Alters

1 bis 3 Jahre: Toyota Verso; BMW 2er Active/Gran Tourer; Mercedes B-Klasse; Kia Venga; VW Touran

6 bis 7 Jahre: BMW 2er Active/Gran Tourer; Mercedes B-Klasse; Ford B-Max; Kia Venga; Opel Meriva

8 bis 9 Jahre: Mercedes B-Klasse; Renault Scénic/Grand Scénic; Toyota Verso; Kia Venga; Opel Meriva

älter als 9 Jahre: Toyota Verso; Mercedes B-Klasse; Kia Venga; Renault Scénic/Grand Scénic; VW Touran

Ab durch die Mitte

In diesem Teil unserer Serie zum Gebrauchtwagenmarkt widmen sich die GTÜ-Experten der Mittelklasse.

Mittelklasse, da könnte man meinen: nichts Halbes und nichts Ganzes. Tatsächlich verbirgt sich auf dem Automobilmarkt dahinter jedoch eine breite Auswahl an geräumigen und innovativen Limousinen oder Kombis. Gerade deutsche Premiumhersteller buhlen um die solvente Kundschaft aus der Wirtschaft, die Mittelklasseautos besonders gerne als Firmenwagen ordert. Klassische Vertreter des Segments heißen Audi A4, BMW 3er oder VW Passat, aber auch Renault Talisman bzw. Renault Laguna oder Skoda Superb. Diese bestimmen natürlich auch den Markt der Gebrauchten, gerade weil Firmenwagen oft früh ausgeflottet werden.

Warum die Gebrauchtwagenpreise wieder steigen

Meldungen über gestiegene Gebrauchtwagenpreise kann der GTÜ-Partner Deutsche Automobil Treuhand im Rahmen seiner Marktbeobachtung grundsätzlich bestätigen. Die DAT sieht als entscheidenden Faktor, dass durch die Pandemie im Jahr 2020 weniger Autos gebaut werden und etwa 30 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen werden konnten als 2019. Diese Fahrzeuge in hoher sechsstelliger Zahl fehlen nun als junge Gebrauchte. Da weniger Neuwagen gebaut wurden, haben sich viele Neuwageninteressenten für einen jungen Gebrauchtwagen entschieden. Der DAT-Report stellt fest: Die Quote der „Abwanderer“ von ehemaligen Neuwagenkäufern zum Gebrauchtwagen war im Jahr 2020 mit 19 Prozent deutlich höher als sonst. Angebot und Nachfrage regulieren den Preis. Dazu kommt, dass Flottenfahrzeuge 2020 oft eine wesentlich geringere Laufleistung hatten und daher automatisch mit höherem Wert auf den Markt kamen.

Die Mittelklasse ist ein Technik-Paradies

Die Beliebtheit der Mittelklasse liegt auch darin begründet, dass europäische Hersteller meist noch größere und teurere Modelle im Programm haben – die innovative Technik aber spätestens beim nächsten Generationswechsel nahtlos auf die Mittelklasse übertragen. Bezogen auf Mercedes bedeutet das beispielsweise den Transfer technischer Features von der S-Klasse über die E-Klasse bis zur C-Klasse. Bei anderen Herstellern markiert die Mittelklasse das Ende der Fahnenstange. Sie nutzen ihre Mittelklassemodelle als Technologieträger, wie etwa Mazda den 6er oder Ford den Mondeo.

Die GTÜ-Prüfer nehmen die Mitte unter die Lupe

Doch was bedeutet das für die goldene Mitte auf dem Gebrauchtwagenmarkt? Ein Blick in den Gebrauchtwagenreport 2021 von GTÜ und Auto Zeitung zeigt, welche Hersteller mit welchen Modellen in der Rubrik „Mittelklasse“ die Nase vorn haben. In seiner aktuellen Ausgabe weist der Report die Mängel nach Baugruppe und Alter des Fahrzeugs aus. Als Basis dienen Daten von rund fünf Millionen Hauptuntersuchungen der GTÜ-Sachverständigen. Eine Mängelquote steht plakativ für die durchschnittliche Anzahl der Mängel, die an 100 Fahrzeugen des gleichen Typs auftraten. Aufgeteilt in sieben Altersklassen und Baugruppen sind alle Daten verbraucherfreundlich aufbereitet. Der Fokus liegt auf den Baugruppen Fahrwerk, Lenkung/Spurstangen, Bremsanlage, Karosserie Bodengruppe, Licht/Elektrik, Öldichtigkeit Motor/Antrieb, Abgasanlage.

Beim Audi gilt: Vier gewinnt

Wir stellen nachfolgend die fünf besten Gebrauchten der jeweiligen Jahreskategorien vor. Da die meisten Gebrauchtwagen beim Verkauf zwischen vier und fünf Jahre alt sind, widmen wir uns den fünf Erstplatzierten dieser Altersklasse etwas ausführlicher:

Audi A45,06 %
Mercedes CLA5,93 %
Mercedes C-Klasse6,06 %
Honda Accord6,10 %
Mazda 67,08 %

Der Audi A4 ist Branchenprimus in der Mittelklasse. Er überzeugte durch seinen Komfort, die Sportlichkeit und eine standhafte Technik. Die GTÜ-Prüfer bescheinigen dem A4, dass er in fast allen Bereichen besser als der Durchschnitt ist. Nur ölfeuchte Motoren und Getriebe beeinträchtigen das gute Ergebnis ein wenig. Über den Drittplatzierten, die Mercedes C-Klasse, sagen die GTÜ-Prüfer: „Die C-Klasse verwöhnt nicht nur mit hohem Komfort, sondern auch mit ausgeprägter technischer Zuverlässigkeit. Ernste Probleme treten nur selten auf“. Und über den Mazda 6 heißt es: „Er ist zuverlässig und pannensicher. Schnell verschleißende Bremsen trüben jedoch das positive Gesamtbild“. Das Schlusslicht in dieser Altersgruppe sowie in vier weiteren ist übrigens der Citroën C5.

Die fünf Besten ihrer Altersklasse

1 bis 3 Jahre: Mercedes C-Klasse; Alfa Romeo Giulia; Mercedes CLA; Audi A4; Toyota Avensis

6 bis 7 Jahre: Audi A4; Mercedes C-Klasse; BMW 3er; Mercedes CLA; Volvo S60/V60

8 bis 9 Jahre: Audi A4; Volvo S60/V60; Honda Accord; Skoda Superb; Mercedes C-Klasse

älter als 9 Jahre: Honda Accord; Audi A4; Skoda Superb; Mercedes C-Klasse; Subaru Legacy/Outback

Schnelltests der GTÜ machen Ferien sicher

Nicht mehr benötigte COVID-Schnelltests helfen dem Ferienprogramm Stuttgarter Kesselferien.

GTÜ unterstützt Ferienprojekt: Sarah Grettenberger, Ingo-Felix-Meier, Alina Bartelmuß, Christian von Glasner, Frank Reichert

Juhu, Sommerferien! Das bedeutet auch: Startschuss für die Stuttgarter Kesselferien. Zum unbeschwerten Spaß gehört in Zeiten der Pandemie die Testpflicht. Sie gilt bei dem Sommerferienprojekt auch für die Kinder.

Hierzulande werden mit steigender Impfquote immer weniger Tests in Unternehmen benötigt. Tausende Tests-Kits, die während der Pandemie zur Sicherheit von Mitarbeitern, Partnern und Besuchern beschafft wurden, liegen ungenutzt im Lager. Die GTÜ-Verantwortlichen können daher mit einer erneuten großzügigen Spende von 2.000 COVID-Schnelltests helfen. Diesmal kommt diese gezielt den Kesselferien-Kindern zugute. Dazu Dimitra Theocharidou-Sohns, Geschäftsführerin der GTÜ: „Wir freuen uns sehr, dass wir seitens der GTÜ einen kleinen und unbürokratischen Beitrag zur Reduzierung des Infektionsrisikos und zur Unterstützung regionaler Kinder-Freizeitangebote leisten können.“ Dem Sommerferienprogramm gibt das Sicherheit.

Die Verantwortung des Programms liegt bei der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, Stuttgarts größtem Träger für offene Kinder- und Jugendarbeit. Sie ist Partner für kleine und große Menschen in allen Lebensabschnitten. Kurz gesagt, sie macht sich stark fürs Leben – vom Kita-Kind bis hin zum Erwachsenen. Sie begleitet Familien und unterstützt auf vielfältige Weise eine bunte, lebensfrohe Landeshauptstadt.

Sommerferienprogramme unterschiedlichster Einrichtungen gibt es in Stuttgart schon lange. Doch in diesem Jahr bündeln über 40 Jugendhaus-Einrichtungen zusammen mit Schulen und Abenteuerspielplätzen ihre Kräfte, um ein noch größeres Ferienangebot – die Kesselferien – gemeinsam präsentieren zu können. So entstehen viele sportliche, kreative und künstlerische Sommerferienangebote für Stuttgarter Schüler, selbstverständlich auch für Inklusionskinder. Zu den beliebtesten Angeboten zählen die Kinderspielstadt Ratzelbächle, „Das Leben ist ein Ponyhof“, das Zuffenhausener Action & Abenteuer oder der Münster Circus Circuli.  Einige Angebote sind allerdings bereits komplett ausgebucht, oder es gibt Wartelisten. Alle Infos finden sich unter kesselferien.de