Kinder im Verkehr: Sehen und gesehen werden

So geht es sicher durch die dunkle Jahreszeit.

Zu Fuß, zu Rad oder mit Tretroller: Kinder wollen gesehen werden

Wenn es dunkel ist oder wird auf den Straßen, ist das Unfallrisiko etwa dreimal höher. Bei Regen und Dunkelheit verzehnfacht es sich sogar. Gerade für Kinder im Straßenverkehr wird es dann noch gefährlicher. Rechtzeitig gesehen werden ist deshalb entscheidend für die Sicherheit. Dazu haben die GTÜ-Experten wichtige Ratschläge.

Das Kinder-Rad als leuchtendes Vorbild

Der wichtigste Punkt in der dunklen Jahreszeit ist die Sichtbarkeit, und an erster Stelle steht beim Fahrrad eine ordentliche Beleuchtung. Die Einschätzung, was ordentlich ist, bleibt nicht dem Radler überlassen: Paragraph 67 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) äußerst sich detailliert zu den „lichttechnischen Einrichtungen an Fahrrädern“. Sie müssen mit einem oder zwei nach vorn wirkenden Scheinwerfern ausgerüstet sein, die den Gegenverkehr nicht blenden dürfen. Eine rote Schlussleuchte muss sich mindestens 25 Zentimeter über der Fahrbahn befinden. Vorgeschrieben sind zudem je zwei Reflektoren an den Pedalen sowie beidseitig an Vorder- und Hinterrad. Viele Kinder werden mit einem Fahrradanhänger zum Kindergarten gebracht. Auch dieser muss mit einer Schlussleuchte versehen sein. 

Die richtige Kleidung von hell bis grell

Auffallen um (fast) jeden Preis gilt auch bei der Kleidung im Straßenverkehr, für radfahrende Kinder ebenso wie zu Fuß: Neonfarbene Jacken, Reflektoren an Jacke, Hose oder Rucksack oder das Tragen einer Warnweste erhöhen die Sichtbarkeit und somit die Sicherheit. Die reflektierenden Elemente sollten gleichmäßig um den Körper angebracht werden, nicht nur auf dem Rücken. Blinkende Leuchten sind am Rad selbst nicht gestattet, können jedoch an Kleidung, dem immer empfehlenswerten Helm oder am Rucksack getragen werden.

Um die Wette strahlen: Vorbildlich in den Winter

Worauf andere Verkehrsteilnehmer achten müssen

Nur weil Kinder beleuchtete Fahrzeuge sehen können, heißt das nicht zwangsläufig, dass die Kinder auch von den Fahrzeugfahrern sofort gesehen werden. Vor allem bei schlechten Witterungsbedingungen sind Entfernungen und Geschwindigkeiten schwerer einzuschätzen, müssen also behutsamer kalkuliert werden. Ein Kind mit heller Kleidung wird vom Autofahrer aus einer Entfernung von etwa 40 bis 60 Metern erkannt. Bei schnellerem Tempo wird das schon ziemlich knapp. Tragen Kinder Reflektoren, sind diese auch aus weit über 100 Metern im Scheinwerferlicht noch gut zu erkennen.

Was Eltern ihren Kindern beibringen sollten

Die Fahrbahn möglichst nur an gut ausgeleuchteten Stellen überqueren, am besten ist immer noch ein Ampelüberweg. Auch Ein- und Ausfahrten sind gefährlich für Kinder. Am besten einmal den Schulweg mit ihnen ablaufen und auf die Gefahrenstellen im Straßenverkehr hinweisen. Erklären sie ihnen auch, dass Autofahrer eine andere Perspektive haben.

Auf der Bühne macht der Focus eine gute Figur

Gute Noten für den Ford im 100.000-Kilometer-Marathon.

Eindrücke sind gut, Kontrolle ist besser: Der Ford Focus im GTÜ-Check

Hunderttausend Kilometer, das ist zweimal um die Welt oder ungefähr 111 Mal Deutschland auf der Nord-Süd-Achse durchquert. Und es ist die Distanz, die das Magazin Auto, Motor und Sport für ihren Dauertest festgelegt hat. Ist die magische Marke erreicht, werden die Testwagen auf Herz und Nieren geprüft. Die Expertise dazu liefern die GTÜ und ihre Partner. Diesmal zum Ford Focus in der Turnierausführung.

„Fahraktiv“ – das ist ein Kompliment

Der Ford Focus aus dem Jahr 2020 ist ein kompakter, dynamisch abgestimmter Kombi mit Dreizylinder-Benzinmotor, Schaltgetriebe und 150 PS Leistung. Der Focus hat den Experten des Stuttgarter Fachblattes ziemlich gut gefallen: „Bis zum allerletzten Kilometer unter unserer Ägide zählte der knallblaue Ford zu den unterhaltsamen, da fahraktiven Fahrzeugen. Und wie wir nun mal so ticken, wissen wir das sehr zu schätzen.“

Im Alltag zählt die Zuverlässigkeit

Redakteur Michael von Maydell präzisiert aber auch die Alltagstauglichkeit: „Drehfreudig, kraftvoll, kultiviert ­­– der Motor ist klasse und der Verbrauch dennoch nicht zu hoch.“ Der Turnier ist ein Kombi klassischer Natur, der genug Platz für vier Insassen, einen großen Kofferraum und viel Zuladung bietet. Auch die Zuverlässigkeit von Antrieb, Fahrwerk und Bremsen bekommt gute Noten. Da ist das veraltete Infotainment zu vernachlässigen. AMS-Experte Stefan Cerchez weiß anderes zu schätzen: „Selbst bei hohem Autobahntempo und kurvigem Streckenverlauf zieht der Focus ruhig und stabil seine Bahn.“

Nach 100.000 Kilometern fällen die GTÜ-Prüfer ihr Urteil

Das letzte Wort haben die GTÜ-Prüfer

Dann übergeben die Autotester den Focus an die GTÜ. Zum Ende erhalten alle Dauerlauf -Probanden noch einen Abschlusscheck in einer GTÜ-Prüfstelle. Auf Grundlage der Hauptuntersuchung wird zusätzlich ein Blick auf Verschleiß, Schäden oder andere kleine Mängel nach er langen Distanz geworfen. In den Hallen des Ingenieurbüros Stoll + Kollegen in Sindelfingen attestiert Prüfer Lukas Zegowitz nach ausführlichen Durchgängen auf der Hebebühne dem Ford Focus einen überzeugend guten Gesamtzustand, mit einer Ausnahme: Als viel zu locker erweist sich die Verbindung zwischen Radhausschale und Stoßfänger hinten rechts.

Wie viel ist das 100.000-Kilometer Auto noch wert?

Alles in allem bescheinigt das Ingenieurbüro für den einst 35.375 Euro teuren und nun zwei Jahre jungen Ford einen Schätzpreis beim Händler von 18.525 Euro, im Privatverkauf von rund 17.200 Euro. HU und AU werden nach der Begutachtung auch gleich gemacht. 

Schattige Tour in die Natur

Teil vier unserer Deutschlandreise führt in den Teutoburger Wald.

Vor lauter Wald sieht man die Giulia ganz gut (Fotos: Niklas Gotta)

Teutoburger Wald? Das hört sich groß und mächtig an. Nach viel grüner Natur und noch mehr antiker Geschichte. Nur: Wo genau fängt denn der Teutoburger Wald an? Wir fragen eine junge Frau. Sie lacht: „Vielleicht noch vier Kilometer in diese Richtung, bei den Karlsteinen.“ Die Karlsteine liegen versteckt an der Landstraße vor Lechtingen. Aus unserer Giulia Quadrifoglio heraus entdeckt man sie nur, wenn man bei Tempo 25 aufmerksam in den Wald blickt. So langsam – das passt der Giulia gar nicht, sie will lieber mit ihren strammen 510 Pferden ein Ausrufezeichen setzen, verharrt aber trotzdem bei frommer Untertourigkeit in schweigsamer Duldungsstarre. Schließlich haben ihre römischen Vorfahren vor 2013 Jahren in dieser Gegend hier eine dicke Abreibung verpasst bekommen. Die Giulia ist quasi auf Wiedergutmachungs-Tour.

Einheimische kürzen auf „Teuto“ ab

Nun also die Karlsteine: ein sogenanntes Neolith-Grab, vielleicht 5500 Jahre alt, als jungsteinzeitlich. Was hat Menschen einst dazu bewogen, so dicke Wacker übereinanderzustapeln? Und vor allem: Wie haben sie das fertiggebracht ohne hydraulische Werkzeuge? Keine Zeit für Fragen, unser Alfa Romeo treibt weiter auf der Straße der Megalith-Kultur. Zunächst geht es ins niedersächsische Hörstel. Hier erheben sich sanft aus nordwestlicher Richtung die ersten Anhöhen des Teutoburger Walds. Einheimische kürzen ihn mit jovialer Leichtigkeit einfach mit „Teuto“ ab. Das Gebiet erstreckt sich über mehr als 100 Kilometer von Hörstel an Osnabrück vorbei und durch Bielefeld bis südlich von Paderborn.

Macht auf das Tor: Wasserschloss Surenburg bei Hörstel

Kopfsteinpflaster als Sonderprüfung

Auf Hörstel lassen wir kleine Orte wie Riesenbeck folgen, der mit dem Wasserschloss Surenburg unserem Trip sogleich ein malerisches Highlight bietet. Aber, sorry: Privatbesitz, hier darf keiner drauf, die Nachkommen des Landedelmanns Heereman von Zuydtwyck wollen unbehelligt bleiben. Für ein schnelles Foto in der Toreinfahrt dürfen wir dennoch den Alfa auf dem teuren Kies parken. Durch hochstämmige Alleen führt uns der Weg via Ibbenbüren in Richtung Tecklenburg: ein verspieltes Örtchen, in dem so gut wie kein Verkehr herrscht. Nur auf den ersten Blick ein typisches Ausflugsziel für kaffeefahrende Rentner, machen hier die steilen, engen Kopfsteinpflaster-Sträßchen das Herumlaufen zu einer ordentlichen Anstrengung.

Westfalen in Niedersachsen

Über Lengerich zieht es uns zu einem Abstecher über die Anhöhen des Teutoburger Walds nach Osnabrück – mit 169.000 Einwohnern die größte westfälische Stadt auf niedersächsischem Boden. Hier, wo 1648 der Westfälische Friede unterzeichnet wurde, verzaubert eine intakte historische Altstadt mit frühmittelalterlichem Charme ihre Besucher. Aber auch außerhalb von Osnabrück findet sich Sehenswertes: Stolz platziert sich die Giulia im Museum für Industriekultur vor einem alten Dampfhammer. Die visuellen Gegensätze der modernen Sport-Limousine und dem Schlagwerkzeug von 1890, das ein halbes Jahrhundert lang in Betrieb war, könnten größer nicht sein.

Wo die Giulia die Kurve kriegt

Nun zieht es die Giulia wieder zurück auf die kurvigen Landstraßen im Wald. Wir passieren von Ost nach West den Mittelgebirgskamm und rollen hinab Richtung Georgsmarienhütte – ein großer Ortsname. Er stammt von seinen Gründern, dem letzten Herrscherpaar im Königshaus Hannover. Georgsmarienhütte steht zudem für die gewaltige Stahlproduktion. Auch die Autoindustrie im Raum Osnabrück findet hier ihre Ausgangsprodukte. Fünf Kilometer weiter in Bad Iburg bewundern wir das Schloss, ebenso einen markanten Turm, von dem aus ein wunderbarer Baumwipfel-Pfad beginnt.

Zwei Kilometer langer Asphaltrausch

Wir verweilen nur kurz, denn die Giulia zieht es weiter hinaus ins Grüne, und wir ahnen bereits, wohin es gehen soll. Kurven am Limit zu nehmen entspricht der natürlichen Verhaltensweise der Italienerin. Der Teutoburger Wald gibt auch hier genügend Gelegenheit. Irgendwo im Hinterkopf wabert noch ein Fitzelchen Erinnerungsmasse: Gibt es nicht dieses Bergrennen bei Osnabrück? Sofort gegoogelt – und plötzlich offenbaren sich willkommene Aussichten: Keine zehn Kilometer weiter hinter dem etwas abseitigen Borgloh findet sich alsbald eine versprengte Ansiedlung mit Bauernhöfen – Uphöfen genannt. Hier liegt die Startlinie zu einem kleinen, nur zwei Kilometer langen Asphaltrausch, der die Giulia in zehn teils engen, teils schnellen Kurven fordert. 

Deutschlands höchste Statue

Im Wohlfühlmodus geht es an Bielefeld vorbei zügig hin zum Hermannsdenkmal, das unweit des höchsten Bergs im kleinen Mittelgebirge, dem Barnacken (446 Meter), liegt. Allerdings: Die berühmte Schlacht des Cheruskerfürsten Arminius – eingedeutscht Herrmann – gegen drei römische Legionen fand nicht hier statt, sondern hundert Kilometer weiter nordwestlich in Bramsche. Im südlichen Teutoburger Wald befand man einfach nur den Platz für das Standbild bestens geeignet. Die Arbeiten dauerten 37 Jahre, mit Unterbau, Kuppel und Figur beträgt die Gesamthöhe 53,46 Meter – damit ist es die höchste Statue Deutschlands. Mehr als 2000 Jahre später kommt die Giulia nun als ultraspätrömische Abgeordnete einzig mit friedlichen Absichten – und sie darf gern bleiben.

Die GTÜ in Ostwestfalen

Kim Torben Seizer, Gebietsbeauftragter West der GTÜ, mag die Region des Teutoburger Waldes, in der über 80 GTÜ-Partner zuhause sind: „Hier finden sich eine Menge urgermanischer Brocken.“ Ihm gefällt auch die ostwestfälische Mentalität, die er so charakterisiert: „Wahrheitsverbunden und auf ganz eigene Art und Weise ebenso trocken wie lustig.“