Wie die GTÜ unseren Alltag am Laufen hält

Sichere Anlagen sind nicht nur beim Geld gefragt, sondern vor allem in der Technik. Dafür sorgt die GTÜ Anlagensicherheit GmbH.

Sicherheit tanken: Die GTÜ-Prüfingenieure Kay und Tim Reitzle untersuchen die Anlagen einer Großtankstelle. Nachts um drei, um den Betrieb nicht zu stören

Es ist ein mutiger und zugleich folgerichtiger Schritt, der zum heutigen Jubiläum führt: 2004 entscheidet die GTÜ, ihre Tätigkeit auf das Geschäftsfeld Anlagensicherheit auszudehnen. Damals ist die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH bereits mehr als ein Vierteljahrhundert im Geschäft und als Prüforganisation etabliert. Der Fokus liegt damals vor allem auf Kfz-Hauptuntersuchungen, nun wird die GTÜ das Feld der Technischen Überwachung erheblich ausweiten. Bis zum Start des Geschäftsfelds Anfang 2007 braucht es aber noch Durchhaltevermögen.

Frischer Wind in alter Dienstleistung

Prüfleistungen gemäß Betriebssicherheitsverordnung sind in Deutschland seit mehr als 140 Jahren das Monopol einer anderen großen Prüforganisation. Zeit für frischen Wind? Keine schlechte Idee. Da es um hoheitliche Aufgaben der Sicherheit geht, ist eine amtliche Anerkennung nötig. Die Verantwortlichen der ersten Stunde, Joachim Trommler und Herbert Unger, gestalten das Geschäftsmodell, legen Prozesse fest und stellen 2005 die entsprechenden Anträge bei der Anerkennungsbehörde. Eine lange Wartezeit beginnt, nach zeitaufwendigen und vielfältigen Auditierungen kommt im Herbst 2006 endlich die Befugnis. Doch wirksam wird diese erst nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger. „Zweimal pro Woche habe ich da angerufen und nachgefragt“, erinnert sich Herbert Unger. Vor 15 Jahren, Mitte Januar 2007 ist es dann soweit: Das offizielle Veröffentlichungsorgan benennt die GTÜ als amtliche Prüforganisation für die neuen Tätigkeitsfelder.

Herbert Unger: Von Anfang an auf Nummer sicher

Heute mehr als 110 Sachverständige

Es kann losgehen. „Und wie es jetzt losging!“, beschreibt Unger. „Gut vierzig hochkompetente selbständige Sachverständige konnten wir für den neuen Geschäftsbereich gewinnen. Zehn Spezialisten für Aufzüge, zwanzig für den Druckbereich und zwölf für explosionsgefährdete Anlagen. Damit haben wir angefangen.“ Die GTÜ war im Geschäft – und das nimmt in den Folgejahren stetig zu. Heute sind insgesamt mehr als 110 Sachverständige für die GTÜ Anlagensicherheit GmbH tätig, 2010 ist aus dem Geschäftsbereich eine Tochtergesellschaft geworden.

Prüfalltag: immer ergebnisorientiert 

Hoher Nutzen für Betreiber und Verbraucher

Das Spektrum der geprüften Anlagen ist heute extrem breit: Alle Arten von Aufzügen und Rolltreppen, sogar solche hinauf an Skischanzen. Druckluftanlagen, Kälteanlagen, chemische Anlagen. Tankstellen und Zapfanlagen. Explosionsgefährdete Anlagen und wassergefährdende Anlagen. Von kleinen Betrieben bis hin zur Großindustrie. „Wir haben unglaublich viele spannende Themen und Kunden“, beschreibt Unger, „praktisch jeder Endverbraucher kommt nicht nur damit in Berührung, sondern profitiert gemäß dem GTÜ-Motto ‚Mehr Service für Sicherheit‘. Beispielsweise, wenn er in einem großen Einkaufszentrum in einen Aufzug steigt oder an der Tanksäule.“ Kundennamen? „Diskretion gehört mit zu unserem Geschäft“, winkt Herbert Unger ab, „die markante GTÜ-Prüfplakette ist aber deutlich an vielen Anlagen zu sehen.“

Sachverständige mit Expertenwissen

Kompetenz ist wesentlich. Die GTÜ-Sachverständigen sind alles ausgesprochene Experten auf ihren Fachgebieten. Und das ist auch notwendig. „Denken Sie mal an ein Chemiewerk mit seiner Vielzahl an Druckanlagen. Der Sachverständige muss nicht nur die Anlagentechnik verstehen, sondern sich auch vor Ort inmitten aller Rohr- und Energieleitungen schnell zurechtfinden, damit er verantwortungsvoll die notwendigen Prüfungen vornehmen kann“, weiß Unger. Kunden erwarten eine hohe Kompetenz, damit die Produktionsanlagen tagtäglich laufen.

Platz für eine Prüfung findet sich überall

Fachliche Kompetenz und persönliche Hingabe

Die Sachverständigen identifizieren sich alle mit ihren Aufgaben. Wer einen Aufzug in einer Windkraftanlage mit 140 Metern Höhe abzunehmen hat, fährt zwölf Minuten mit im Inneren nach oben. Darin ist es laut und nicht geheizt. Unger: „Wer diese Aufzüge prüft, muss seine Tätigkeit lieben. Das tun unsere Experten. Von den Kunden wird genau diese Kombination aus hoher fachlicher Kompetenz und persönlicher Hingabe geschätzt. Sie wissen, sie können sich auf die Sachverständigen verlassen.“

Nach 15 Jahren ist Herbert Unger hochzufrieden mit der Entwicklung der Anlagensicherheit bei der GTÜ – ruht sich aber nicht auf dem Erfolg aus. „Man muss ständig am Ball bleiben“, sagt er. „Doch genau das zeichnet die Tätigkeit ja auch aus: Es ist immer Leben darin.“

Wer sich um die Sicherheit kümmert, muss sich auch selbst sichern

Kann ich Sachverständiger werden?

Nach einem technischen Studium folgt eine mehrjährige Praxisphase. In dieser lernt der Aspirant die Tätigkeit in allen Facetten kennen und erhält auch fokussierte weitere Qualifikationen, etwa zu rechtlichen Dingen. Denn das Wissen um Prüfvorschriften ist Basis der Tätigkeit. Wer diese vielfältige Ausbildung durchlaufen hat und seine Arbeit als Sachverständiger beginnt, trägt mit seinen hochwertigen Dienstleistungen zur kontinuierlichen Erfolgsgeschichte bei, welche die GTÜ Anlagensicherheit seit ihren Anfängen schreibt.

Mehr Informationen zur GTÜ Anlagensicherheit GmbH.

Neue Batteriediagnose für Elektroautos

Wer ein gebrauchtes Elektro- oder Hybridfahrzeug kaufen möchte, muss auf den Zustand der Batterie achten. Die GTÜ hilft mit Partner AVILOO bei dieser Diagnose.

Immer mehr Kunden entscheiden sich für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Wenn diese Autos nach und nach auf den Gebrauchtmarkt kommen, ist ihr Restwert besonders von einem wichtigen Faktor beeinflusst: Die Traktionsbatterie kann bis zu 50 Prozent des Fahrzeugwerts ausmachen, daher ist ihr Zustand für die Ermittlung eines marktgerechten Restwerts entscheidend. Bislang war das eine Marktlücke für den Fahrzeughandel und Endverbraucher in Deutschland. Diese schließt von Mitte Februar an ein vom österreichischen Unternehmen AVILOO entwickelter zertifizierter Batterietest für Elektroautos. Die GTÜ bietet diese detaillierte, objektive und herstellerunabhängige Diagnose des Batteriezustandes an ausgewählten Prüfstellen und mit Unterstützung der Experten vor Ort an. Das Batteriezertifikat und alles, was zur Durchführung des Tests notwendig ist, kann zur Selbstdurchführung online auf aviloo.com/gtue.html bestellt werden.

Markteinführung mit erheblichem Preisvorteil

Der Endkundenpreis für Test und Zertifikat beträgt zur Markteinführung 49 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Für einen Aufpreis von 30 Euro bietet AVILOO interessierten E-Mobilitäts-Insidern ein persönliches Gespräch zur detaillierten Interpretation der erzielten Testwerte. Diese Einführungspreise gelten bis einschließlich 31. März 2022. Für beide Varianten gibt es einen Preorder-Gutschein, der eine Preisgarantie über diesen Zeitraum hinaus bietet. Danach kostet der Batterietest inklusive Zertifikat 99 Euro.

Analyse mit Zertifikat: Schnell zu verlässlichen Messdaten kommen

Wie gesund ist die Batterie noch?

Tatsächlich ist mit dem gemeinsamen Angebot eine enorm wichtige Hilfestellung auf dem sich schnell entwickelnden und verändernden Markt gelungen. „Beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor erkundigen wir uns schließlich auch über den „Gesundheitszustand“ des Motors. Bei einem Elektrofahrzeug ist es eben die Batterie, die wir überprüfen sollten“, sagt Michel Varga, Experte für Elektromobilität bei der GTÜ, über die Bedeutung der Prüfung zur Einschätzung möglicher Folgekosten, „durch diese Batteriediagnose können wir nun exakter den Wert eines Elektrofahrzeuges bestimmen und den Käufer rechtzeitig auf mögliche Risiken hinweisen.“

Die Diagnose wird zum geldwerten Vorteil

AVILOO ist weltweit das erste Unternehmen mit einem umfassenden Diagnoseverfahren für die Antriebsbatterien von Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen. Es entstand auf Basis intensiver Forschungsarbeit. Traktionsbatterien sind chemische Energiespeicher, die durch Belastung oder ein anspruchsvolles Nutzungsverhalten altern. Robert Köstler, Sprecher der Geschäftsführung der GTÜ, sieht in dem neuen Diagnoseangebot große Vorteile: „Der Batteriezustand hat erhebliche Auswirkungen auf den Restwert eines Fahrzeugs. Studien haben ergeben, dass beim Verkauf eines gebrauchten kompakten Elektroautos mit entsprechendem Batteriezertifikat ein Mehrbetrag von mehreren hundert Euro erlöst werden könnte. Daher ist es wichtig, jetzt die Weichen für einen objektiven Batterietest zu stellen. Mit AVILOO haben wir dafür einen idealen Partner gefunden und freuen uns auf die gemeinsame, schrittweise Markteinführung in Deutschland.“

Diagnose leicht gemacht: Markus Berger, Niko Mayerhofer und Wolfgang Berger von AVILOO

So funktioniert’s

Die AVILOO Batterieprüfung erfolgt ohne Ausbau der Batterie. Online bestellt oder an ausgewählten GTÜ-Prüfstellen abgeholt, kann die Selbstdiagnose schnell von jedem durchgeführt werden. Die Anleitung gibt es auf das Mobiltelefon. Der Batterie-Tester wird dazu einfach an die OBD-Schnittstelle im Fahrzeug gesteckt. Anschließend analysiert das Gerät die Batteriedaten während Alltagsfahrten und sendet diese zur Auswertung an die AVILOO Battery Cloud. Das Batteriezertifikat basiert auf der Analyse von Millionen Datenpunkten. Es beschreibt mit einer Prozentangabe präzise, wie weit die Antriebsbatterie bereits gealtert ist.

Mit der GTÜ auf dem Sprung

GTÜ-Partner Rainer Friedrich sorgt dafür, dass die Skispringer in Oberwiesenthal wieder zur Schanze kommen.

Im Dezember beginnt die Skisaison im Erzgebirge, Oberwiesenthal gehört zu den bekanntesten Wintersportorten auf der Welt. Besonders bei den Skispringern. Insgesamt sieben Schanzen gibt es am Fichtelberg. Warum so viele? Skipringer fangen klein an und steigern sich nach und nach. Die ersten Hüpfer der Nachwuchssportler führen nur wenige Meter durch die Luft. Jede nächste Schanzengröße ermöglicht längere Flüge. Von der größten Schanze in Oberwiesenthal sind dann Sprünge bis 110 Meter möglich. Das sind ideale Trainingsbedingungen. Daher hat der Deutsche Skiverband für seine Skispringer in Oberwiesenthal einen Bundesstützpunkt installiert: Die Anlage ist beispielsweise mit Eisspur und Flutlichtanlage versehen.

Ein 480 Meter langer Aufzug

Und sie hat einen Schrägaufzug, um die Athleten zum Anlauf der größten Schanze zu bringen. Erbaut erst in den Jahren 2017/2018, ersetzte er den früheren Sessellift. Ein österreichisches Unternehmen stellte sich der Aufgabe, das schwierige Projekt zu meistern, denn der Aufzug folgt einer anspruchsvollen Topografie: Erst fährt er bergab, nach einigen Kurven dann bergauf, bevor wieder ein ebenes Stück folgt und es erst dann ganz auf Schanzenhöhe bis zum Ausstiegspunkt führt. Die steilsten Steigungen betragen 45 Grad. Die Fahrstrecke misst insgesamt 480 Meter und überwindet einen Höhenunterschied von 80 Metern.

Einzelanfertigung mit Kinderkrankheiten

„Solche Anlagen sind immer Einzelstücke und haben eine komplexe Technik. Kinderkrankheiten sind nicht verwunderlich. Hier traten sie bereits bei der Inbetriebnahme auf – und zwar umfangreich. Denn der Schrägaufzug lief nicht“, berichtet Rainer Friedrich. Der GTÜ-Partner ist Aufzugsachverständiger und Inhaber des gleichnamigen Ingenieur- und Sachverständigenbüros in Lauter-Bernsbach, rund eine halbe Stunde vom sächsischen Luftkurort entfernt. „Ich untersuchte die Anlage. Das Ergebnis: Bei Minustemperaturen vereiste der Träger, und der Zahnstangenantrieb lief nicht mehr frei. Auch an den Stromschienen bildete sich Eis. Außerdem stellte ich Fehler bei der technischen Abnahme fest.“

Hilferuf vom Olympiasieger

Eine akute Gefährdung auch für die im letzten Winter anstehenden Junioren-Weltmeisterschaften im Nordischen Skisport. „Deutschland hätte diese Weltmeisterschaft vielleicht an ein anderes Land abgeben müssen, wenn der Schrägaufzug nicht ordnungsgemäß funktioniert hätte“, erzählt Rainer Friedrich. Angesprochen worden war er vom mehrfachen Skisprung-Olympiasieger Jens Weißpflog, der als Botschafter für die WM in seiner Heimat aktiv war.

Erste Erprobungsfahrten

Langsam taut die Technik auf

Der Sachverständige sagte zu und erstellte ein umfangreiches Gutachten. Das war die Grundlage dafür, die richtigen Maßnahmen für die Inbetriebnahme des dringend benötigten Schrägaufzugs einzuleiten. Mit den immer näher rückenden Weltmeisterschaften empfahl der Experte zunächst ein umweltfreundliches Enteisungsmittel, wie es auch für Flugzeuge zum Einsatz kommt – mit dem gewünschten Erfolg. Der Aufzug funktionierte zuverlässig. Idealerweise übernimmt künftig eine Begleitheizung die Aufgabe, für einen eisfreien Betrieb zu sorgen.

„Die Sprungwettbewerbe konnten alle durchgeführt werden“, erinnert sich der Experte über das gelungene Spektakel im vergangenen Winter. „Der Veranstalter der Weltmeisterschaft hat sich bei der GTÜ und mir für das Engagement bedankt, indem wir während der WM kostenlos vier große und gut sichtbare Werbebanner aufstellen durften.“ Lob, dass er die Wettbewerbe gerettet habe, weist er bescheiden zurück. „Das hat der Hersteller der Anlage selbst getan – und dabei viel Geld zugeschossen. Ich habe höchstens die Weichen gestellt, dass das Projekt dieses gute Ende gefunden hat. Für mich war es eine Ehrensache, an dem Projekt mitzuwirken.“ Deshalb: Ehre, wem Ehre gebührt.